unterwegs zuhause

 Samstag, 04.08.12

Am Donnerstag brechen wir in Igoumnitsa früh auf Richtung Albanien.

Wir nehmen eine wenig vertrauenerweckende Fähre in Richtung Küstenstraße.

In Ksamil finden wir einen Campingplatz der besonderen Art. mitten in einem Wohngebiet betreibt eine Familie einen Minicampingplatz. Ich bin schon versucht wieder umzudrehen, da kommt eine ausgestreckte Hand durchs offene Autofenster "Welcome" wir fahren rein. Es gibt 5 Stellplätze, die Zeltplätze befinden sich auf dem noch nicht fertiggestellten 2. Stock des Wohnhauses. Wir werden sehr herzlich mit Eiskaffee und kaltem Wasser begrüßt. Es wir ein großer Tisch und ein Sonnenschirm für uns aufgestellt.

AlleAnlagen sind mehr oder weniger im Freien und blitzsauber. Ein Platz einfachster Art, genau das Richtige für Entenreisende.

Mehr unter www.ksamilcaravancamping.com

So für heute genug computert - fühlt Euch alle gedrückt!

Bis die Tage

sfritzle



Dienstag, 21.08.12

Hallo die Entenbummler mal wieder,

es ist nun schon einige Tage her, daß wir uns gemeldet haben, aber nun sind wir ja mal wieder online.

Wir haben richtig viel erlebt und zu erzählen.

Und NEIN !!! Wir haben in Albanien immer noch keins auf die Mütze bekommen - im Gegenteil!

Aber dazu gleich mehr.

Seit wir in Ksamil aufgebrochen sind kurvten wir schier kreuz und quer durchs Land. (ist ja auch nicht so groß). Wir treffen auf Menschen mit einer ganz speziellen Mentalität, die herausragendste Eigenschaft der Leute hier ist ihre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber.

Das eine oder andere bekannte Gesicht sehen wir natürlich auch:

Die Küstenstraße führtuns nach einiger Zeit in die Berge.


Pastellfarbene Felsen wechseln sich ab mit spektakuären Ausblicken auf die weit darunter liegende Küste.

Wir besuchen die Lagune von Karavastase. Hier soll es noch Pelikane geben. Von Pelikans ist leider keiner Zuhause und nachdem ich ausgestiegen bin um zu fotografieren (fragt sich eigentlich mal jemand ´, warum ich auf kaum einem Foto zu sehen bin?) leide ich sofort unter Anämie. Alles klar hier können wir nicht übernachten ohne bei lebendigem Leib gefressen zu werden. (Albanien ist also doch gefährlich)Wir kehren der Lagune trotz der super(optisch) Übernachtungsplätze den Rücken und fahren ein paar Kilometer weiter nach Divjake.

Aber nicht ohne zuvor noch ein wenig auf den Sandpisten rumzuschliddern.


Wir übernachten fast moskitofrei in einem Pinienwäldchen im Naturschutzgebiet. Eigentlich müssen Besucher hier Eintritt bezahlen, aber ein Blick auf das Auto und die zwei Gestalten im Inneren - und wir werden durchgewunken. Hier machen nur Albaner Urlaub ( und zwei komische Deutsche). Es ist noch preiswerter als sonst und so lohnt es sich nicht selbst zu kochen. Wir gehen heute mal schick aus und bestellen eine KLEINIGKEIT. Das mit Händen und Füßen bestellte Essen kommt und wir staunen nicht schlecht als jeder zwei Riesen Doraden vom Grill eine große Schale Pommes, eine Schüssel Salat mit Ziegenkäse bekommt. Zu trinken gibts eine Karaffe Weißwein (den tausche ich gleich um in Roten ... ja ja ich weiß mit Fisch und so... aber ich krieg Sodbrennen) Bier und zwei Wassergläser Rakii (das lange iii zu betonen ist wichtig sonst gibts so ne Art Abbeizer). Wir bezahlen für alles inklusive eines großzügigen Trinkgeldes ca. 15 € und schlafen satt und leicht angedüdeldt hervorragend.

Als nächstes steht Berat "die Stadt mit den 1001 Fenstern auf unserer Wunschliste.

Berat ist eine der ältesten Städte Albaniens und steht unter besonderem Schutz. So ist es möglich, daß die weißen Steinhäuser am Ufer des Flusses Osum von Neubauten verschont blieben.

Die Häuser sind von großen Türen und hohen Mauern umgeben. Frau W. (wie Wissensdurst) plagt die Neugier und als ich versuche einen Blick in einen der Innenhöfe zu erhaschen werde ich erwischt.

So jetzt ists passiert - eine ältere Dame lädt uns ein hereinzukommen und ihr Haus zu besichtigen. Kurzerhand werden wir noch zum Kaffee eingeladen. DAS IST ALBANIEN!!!


Wen diese außergewöhnliche Stadt interessiert findet mehr unter http://de.wikipedia.org/wiki/Berat

Unser nächstes Nachtlager finden wir nahe der Stadt im Garten einer Familie. Das Reisemobil steht unter Obstbäumen und unsere Nacbarn sind Enten, Hühner und junge Katzen (Urlaub auf dem Bauernhof). Wir dürfen die saubere Dusche benutzen und es gibt warmes Wasser (super.... Frau W. steht inzwischen auch für Frau Wischmop).


Nach der Hitze und dem Staub der Stadt zieht es uns wieder ans Meer. Wiedereinmal dürfen wir die Ente zum übernachten bei einer Strandbar abstellen. Der Patrone läßt seine Mitarbeiter einen großen Sonnenschirm für uns aufstellen und es ist uns erlaubt die Dusche und Toilette für die Gäste mitbenutzen.

Die Nacht ist stürmisch (ne ne... nicht was Ihr schon wieder denkt) und die Brandung schlägt krachend auf den Strand auf, am nächsten Morgen dann - die Überraschung.

Von nun an geht es wieder bergauf zum großen Bergsee von Dejes.

Unser Ziel ist die Fähre die uns in Richtung Pass am anderen Ende des langgestreckten Sees bringen soll.

Wie wir am Ziel erfahren wurde der Fährbetrieb eingestellt. Es wird uns aber zur Belohnung für den anstrengenden Weg ein kaltes Bier angeboten - wir lehnen höflichkeitshalber natürlich nicht ab.

Nicht weit, so sagt man uns, gibt es einen einfachen Campingplatz.

Also geht es wieder zurück durch den für mich besorgniserregenden Tunnel. Fritz wie immer leise vor sich hin ohhmend total relaxed.

Den Campingplatz finden wir kurz darauf und bekommen den schönsten Platz für das schönste Auto. Die Gesellschaft ist erstklassig!

Der Campingplatz befindet sich wie uns gesagt wurde direkt an der Brücke, aber nicht nur. Die Kneipe, die Dusche, Toilette und auch die Gästezimmer befinden sich unter der Brücke. Für dieses besondere Erlebnis bezahlen wir gerne 5€ für 2 Personen pro Nacht.

Den Weg zum Pass mit dem Auto zu bewältigen ist uns zu anstrengend und wir beschließen die Stadt Shkoder zu besuchen.

Hier wird wieder einmal das friedliche Miteinander von Moslems und Christen deutlich.

Die Hitze ist in der Stadt ist fast unerträglich und Frau W. (wie Frau Weichei) beschließt ins erste Hotel am Platz einzuchecken. Ich frage nicht nach dem Preis - ich will jetzt kühl. Fritz gibt eine Schätzung für den Luxusschuppen ab und wir rechnen mit ca. 200€ incl. Frühstück. Bezahlen sollen wir am nächste Morgen 67€ für das Doppelzimmer.

Am nächsten Tag besuchen wir nach einer klimaanlagengekühlten Nacht den Basar.

Fritzle steht ein wenig unnütz rum, während ich ein Motiv nach dem anderen finde. Ein Standbesitzer lädt Fritz ein sich doch so lange zu setzten.

... und Motive gibt es massenhaft:

Es gibt so ziemlich alles zu kaufen was ein ordentlicher Haushalt braucht:

Blutegel gefällig?

... oder eher eine neue Strumpfhose?


I Shkoder bekommen wir dann die traurige Nachricht, Peter, Fritzles Schwager ist mit 48 Jahren gestorben.

Wir beschließen sofort Nachhause zu fahren. 

Für die Heimreise brauchen wir 6 Tage. 

Peter ist in unseren Herzen und die Bilder des Erlebten und Durchlebten in unseren Köpfen.

Wir nehmen die Erinnerung mit an die Sonne auf der Haut und des ersehnten frischen Windes im Gesicht, das herzliche Lächeln der Menschen, die so unterschiedlichen Landschaften die wir ungeplant entdeckten und das beste von allem -  eine zuvor nichtgekannte Gastfreundschaft und Offenheit Fremden gegenüber.

FALEMINDERIT Albania!

Nach  6568 km, 1 Liter Motorenöl, 1,5 Liter Getriebeöl, 467 Liter Benzin (Durchschnitt 7,11 Liter voll beladen mit zum Teil vollem Tank von 120 Litern) und über 3000 Bildern sind wir nun wieder Zuhause.

Im Koffer haben wir noch jede Menge Big Pictures und die Seite wird sicherlich noch überarbeitet.

Fürs erste freuen wir und darauf Euch alle wieder zu sehen und zu hören wie es Euch ergangen ist.

Danke, daß Ihr uns auf der Reise begleitet habt, wir hoffen Ihr hattet Spass!

Bis bald!

 Der mit der Mütz (auch genannt "neichhupenichtnurweilallehupen", der während der Reise vom neobuddhistischen zum altmantaistischen Fahrstil konvertierte)